DM Aerobicturnen - magische 21 Punkte Marke zweimal erturnt

In souveräner Weise verteidigte Paul Engel seinen Deutschen Meistertitel aus dem Jahr 2019 (2020 musste die Meisterschaft coronabedingt abgesagt werden) in der Männerklasse mit 21.266 Punkten deutlich vor Daniel Lange vom SVC Münsterland (19.133) und dem Berliner Luis Borchardt (18.266).

Auch mit seiner Partnerin Patricia Steinjan verteidigte der Rotweinstädter in der Kategorie Mixed Pair/Duo den Deutschen Meistertitel. Der Polizeikommissar und Mitglieder der Sportfördergruppe der Polizei und die Jurastudentin erturnten auch im Finale über 21 Punkte und erkämpften somit nicht nur die Goldmedaille, sondern auch die höchste Wertung (21.616 Punkte) der gesamten Meisterschaft.

„Hier war nochmal eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der EM-Teilnahme Mitte September im italienischen Pesaro erkennbar. Die Schwierigkeitselemente wurden sicher geturnt und bildeten die Grundlage für diese verdient hohe Wertung“, freute sich die Trainerin und Diplomsportlehrerin Katrin Engel. Die Plätze zwei und drei belegten Dajana Nävecke/ Nils Angerstein aus Wolfenbüttel (20.166) und Maleen Hülst/Tamara Persad Mehr aus Hannover (16.450).

Aufgrund ihrer erbrachten Leistungen wurden Patricia und Paul ins Elite-Aerobicturn-Teams des Deutschen Turnerbundes berufen, welches sich ab sofort auf die Weltmeisterschaft 2022 vorbereitet.

Bei den Damen schaffte es Felicia Steinjan (18.266 Punkte) bei ihrem ersten Start in der Erwachsenenklasse direkt ins Finale und konnte sich mit einer soliden Leistung einen guten siebten Platz in einem starken Teilnehmerfeld sichern. Aufs Treppchen schaffte es Viola Grabowski, die sich im Finale auf 20.050 Punkte steigerte und am Ende nur sehr knapp der Hannoveranerin Charlene Casjens (20,083) und der neuen Deutschen Meisterin Charlotte Densch (20.166) aus Buchholz unterlag.

Auch in den Teamkategorien Trio und Gruppe holten die Ingelheimer:innen Edelmetall nach Ingelheim. Besonders spannend gestaltete sich die Trio-Kategorie. Mit identischer Punktzahl (19.682 Punkte) mit den neuen Deutschen Meistern aus Halle (Wiedemann, Winkler, Trödel) belegten die drei Rotweinstädter:innen (Fabienne Fey, Michelle Iyabi, Lelia Grabowski) am Ende Platz zwei. Bei Gleichstand der Gesamtnote, so das Reglement, entscheidet die Ausführungsnote/Technik. Hier lagen die Hallenser:innen knapp vorn und konnten den Deutschen Meistertitel mit an die Saale nehmen.

In ihrem ersten gemeinsamen Gruppenstart, nach kurzer Vorbereitungsphase, erturnte die Ingelheimer Gruppe mit 18.510 Punkten Rang drei, hinter den Gruppen aus Münsterland (Trennepohl, Struffert, Schlotte, Scharon, Elsbernd) mit 19.816 Punkten und den neuen Deutschen Meistern aus Rotenburg (Zorn, Goehler, Angerstein, Densch, Casjens) mit 20.094 Punkten. Sowohl die Rotenburger als auch die Ingelheimer gingen als Kooperationsteams an den Start. Die Ingelheimer Gruppe (Viola Grabowski, Lelia Grabowski, Michelle Iyabi, Fabienne Fey) verstärkte erstmals die Eisenbergerin Alexandra Grubert, die sich auch eine weitere Zusammenarbeit gut vorstellen kann.

Erstmal seit längerer Zeit hat auch der Aerobicurnnachwuchs den Sprung aufs Treppchen geschafft. Nach der Qualifikation noch auf Platz vier liegend, gelang den beiden Nachwuchsturnerinnen Emma Rammenzweig und Vanessa Walker mit einer fehlerfreien Übung im Finale der Sprung aufs Treppchen. So holten die beiden Landeskaderathletinnen mit 15.750 Punkten die Silbermedaille in die Rotweinstadt und dürfen sich nun Deutsche Jugendvizemeister in der Kategorie Duo (Altersklasse 12-14 Jahre) nennen. Die Plätze eins und drei gingen jeweils nach Niedersachsen an Annelie Both/Maivi Fuchs (16.800) vom Blau-Weiß Buchholz und Lina Milbradt/Mia Häfner (15.200) vom MTV Wolfenbüttel. Eigentlich sollte ein Ingelheimer Trio an den Star, aber verletzungsbedingt einer Trio-Kollegin wurde vom Choreograf der Übung, Paul Engel, kurzfristig auf einen Duostart umgestellt. „Emma und Vanessa haben sich bei ihrer Meisterschaftspremiere motiviert und kämpferisch präsentiert und sind mit der Silbermedaille belohnt worden“, so das positive Fazit ihrer Trainerin Katrin Engel.

Hart dagegen traf es das Duo Eva Bernd/Emilia Irmen in der Altersklasse 15-17 Jahre, welches durch eine kurzfristige Verletzung gar nicht starten konnte.

Nach der ersten Enttäuschung schauen die beiden Aerobicturnerinnen neugierig und motiviert auf die nächste Saison, in welcher es einige Veränderungen geben wird. „Das internationale Reglement -Code of Points (CoP)-stellt uns alle wieder vor neue Herausforderungen. Neue Elemente und Choreografien müssen erlernt werden“, erläutert die FIG-Kampfrichterin (Internationaler Turnerbund), Lydia Engel, die nächsten Schritte.